Neben der Neubautätigkeit investieren wir mit gleichbleibend hoher Intensität in den Bestand an Häusern mittels Instandhaltung, Instandsetzung und Modernisierung. Im Jahr 2020 wurden insgesamt 14,3 Mio. € in den Bestand investiert. Dazu zählten im Jahr 2020 insbesondere die Instandsetzung von Treppenräumen und Grundleitungen sowie die Überarbeitung von Fassaden (3,7 Mio. €), die Umrüstung von Einrohr- auf Zweirohrheizung, in dessen Rahmen gleichzeitig Fahrradräume neugestaltet und erweitert, Fernwärmekompaktstationen ausgetauscht, Elektroinstallation in Kellerbereichen erneuert, Kellerräume neugestaltet, Wände und Fußböden im Kellerbereich malermäßig instand gesetzt und der Brandschutz auf den neuesten Standard gebracht worden sind (2,2 Mio. €) sowie die Erneuerung von Fernwärmekompaktstationen (0,3 Mio. €).
Ein großes Pilotprojekt wurde im Jahr 2018 gestartet. Hier soll versucht werden, im Rahmen einer großen Komplexsanierung ein Wohnobjekt (Pfeifferhannststraße 22–24, 11-Geschosser) nicht nur nachhaltig zu erhalten, sondern auch zukunftsfähig zu gestalten. Dazu wurde ein Modernisierungswettbewerb durchgeführt, um die bestmögliche Lösung für das Objekt zu finden. Im Rahmen dieser Baumaßnahme soll das Objekt barrierefrei zugänglich gemacht werden und damit gleichzeitig familienfreundlich und seniorengerecht gestaltet werden. Dazu wird der alte Aufzug, der nur in den Etagen 5, 8 und 11 gehalten hat, durch zwei komplett neue, moderne und jede Etage anfahrende Aufzüge ersetzt werden. Im Rahmen der Aufzugserneuerung werden gleichzeitig Wohnungsgrundrisse verändert. Außerdem wird dieses Objekt umfassend in den Bereichen Heizung, Medienleitungen, Fassaden und Treppenhaus instand gesetzt und modernisiert werden. Aufgrund der Einführung der Hochhausrichtlinie in Sachsen im Jahr 2019 ist es insbesondere durch sehr hohe Brandschutzanforderungen zu Verzögerungen im Genehmigungsprozess gekommen. Die Probleme konnten im Planungsverfahren gelöst werden, so dass das Bauvorhaben nun genehmigt worden ist. Dennoch hat dies zu einer deutlichen zeitlichen Verzögerung um ein Jahr geführt. Das Bauvorhaben, welches ursprünglich im April 2022 beendet sein sollte, wird nun bis zum April 2023 andauern. Die Investitionssumme ist mit 14,4 Mio. € geplant.
Mit einem Volumen von 4,6 Mio. € nimmt die Leerwohnungsinstandsetzung einen wesentlichen Teil im Instandhaltungs- und Instandsetzungsbereich ein. Im Geschäftsjahr 2020 wurden 489 (Vorjahr 480) Wohnungen zur Wiedervermietung hergerichtet. Im Durchschnitt wurden damit je instand gesetzter Wohnung, nahezu unverändert zum Vorjahr, 9.400 € investiert. Trotz der Handwerkerknappheit ist es der WGJ gelungen, die Anzahl der hergerichteten Wohnungen zu erhöhen und damit alle im Jahr leer gewordenen Wohnungen in einem hervorragend sanierten Zustand schnell wieder dem Wohnungsmarkt zu angemessenen Neuvertragsmieten zur Verfügung zu stellen, um damit der hohen Nachfrage nach gutem, bezahlbarem Wohnraum Rechnung zu tragen.
Neben der Leerwohnungsinstandsetzung investiert die WGJ auch in die Modernisierung der Bäder. Auf individuellen Mieterwunsch wurden 50 Bäder altersgerecht im bewohnten Zustand umgebaut. Die Gesamtkosten betrugen T€ 450,6, dies entspricht einem finanziellen Aufwand pro Bad von rund T€ 9,0. Die WGJ hat von der Gesamtsumme T€ 159,1 im Jahr 2020 übernommen. Restlich wurde der Betrag durch Fördermittel der SAB und der Landeshauptstadt Dresden, Zuschüsse der Krankenkasse und einem Eigenanteil der Mieter finanziert. Im Rahmen von Strangsanierungen wurden weitere 45 Bäder modernisiert, zum Teil altersgerecht umgebaut.
Um die Sicherheit in unseren Objekten weiter zu verbessern wurden alle Bestandswohnungen mit Rauchwarnmeldern ausgerüstet. Eine gesetzliche Pflicht, Bestandswohnungen mit Rauchwarnmeldern auszurüsten, besteht in Sachsen bisher noch nicht. Insgesamt sind Ende 2020 99,8 % der Bestandswohnungen und alle Neubauten mit Rauchwarnmeldern ausgerüstet. Dafür wurden im Jahr 2020 Kosten in Höhe von T€ 388,6 aufgewendet.
Die Bestandsbewirtschaftung erfolgt für unsere Wohnhäuser in den Dresdner Stadtteilen Johannstadt, Striesen, Blasewitz, Innere Neustadt, Pirnaische Vorstadt und Seevorstadt.
Unsere Wohnungen vermieten wir an unsere Mitglieder. Die Nachfrage auf dem Dresdner Wohnungsmarkt nach gut ausgestatteten Wohnungen zu fairen Mietpreisen ist unverändert hoch. Die Neubau- und Neuvertragsmieten haben zu einer weiteren Verbesserung der Einnahmesituation beigetragen. Gleichzeitig konnten die Bestandsmieten stabil gehalten werden.
Aber nicht nur im Bereich der Instandhaltung und des Neubaus, sondern auch im Bereich der Digitalisierung versucht die WGJ einen modernen Standard zu bieten. Im Jahr 2020 hat die WGJ ein Mieterportal mit zugehöriger App eingeführt. Zusätzlich wurde die Marketing-App aktualisiert. Damit ist es den Mietern möglich, alle Informationen zu ihrem Wohnobjekt direkt auf dem Handy zu empfangen. Damit wurde eine moderne Ergänzung zu unseren analogen und digitalen Haustafeln geschaffen. Im Zusammenhang mit dem mobilen Wohnungsmanagement hat die WGJ auch eine Möglichkeit der papierlosen Wohnungsübergabe geschaffen.
Eine hohe Priorität hat das nachhaltige Handeln im Sinne der Umwelt. Einige Beispiele für nachhaltiges Handeln sind die Umstellung auf LED-Leuchtmittel, die Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes, Neubau unter Beachtung einer die Verpflichtung gemäß EnEV überschreitenden Energieeffizienzklasse („Effizienzhaus 50“), Versickerungsanlagen für Niederschlagswasser statt Einleitung in die Kanalisation, Auswahl von ökologischen, recyclingfähigen Produkten bei Instandsetzung und Neubau. Weiterhin wird der Schnitt an Bäumen auf ein notwendiges Maß zur Erhaltung der Verkehrssicherheit reduziert und auf eine natürliche Wuchsform geachtet. Die Schnittabfälle werden gehäckselt und als Mulch wiederverwendet, was Entsorgungskosten reduziert und Bodenverdunstung minimiert. Um die Artenvielfalt und den Ausbau des Biotopverbundes zu fördern, wird ein großer Teil der Grünflächen als Wiesenfläche gepflegt, d. h. nur zweimal im Jahr gemäht. Bei der Pflege unserer Grünanlagen verzichten wir komplett auch Unkrautvernichtungsmittel. Dies ist nicht nur umweltfreundlich, sondern bedeutet auch mehr Sicherheit für Kinder, die auf den Grünflächen spielen. Die WGJ setzt seit 2014 verstärkt auf E-Mobilität, Akku-Geräte, die die Abgas- und Lärmemission senken, sowie Fahrräder für die Mitarbeiter.